Übergang in den Ruhestand I: 'Nachhall der Lebensarbeitszeit'

Heute - nach langer Urlaubspause - ein Blog von Volker-Karl Lindenberg. Lindenberg war 12 Jahre Referent im Männerforum der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland. Seit Herbst 2012 ist er in der Freiphase seiner Altersteilzeit und gibt Vorträge und Seminare zum Thema 'Übergang in den Ruhestand'. In den nächsten Wochen werde ich weitere Beiträge von Lindenberg zu diesem Thema veröffentlichen.

Wer sich aus der Arbeitswelt verabschiedet, lässt im wahrsten Sinne des Wortes eine ganz eigene Welt hinter sich. Eine Welt, die uns über Jahrzehnte geprägt hat. Um in ihr zurecht zu kommen, haben wir uns aus- und fortbilden lassen, haben Erfahrungen gesammelt, Kompetenzen erworben und unsere ganz persönliche Art entwickelt, Aufgaben anzugehen und Probleme zu lösen. All dies hat sich in unsere Person eingeschrieben, ist zu einem Teil von uns geworden.

Beim Wechsel von der Arbeitswelt in den Ruhestand schalten sich diese Verhaltensmuster aber nicht einfach ab. Bei entsprechenden Auslösern laufen die eingeschliffenen Denk- und Handlungsmuster ganz automatisch ab. Manchmal kann das hilfreich sein, manchmal führt es uns aber auf Abwege. Dann stehen wir irritiert neben uns und müssen uns neu sortieren. Es ist nicht ganz leicht, die Arbeitsklamotten gegen den Freizeitdress zu tauschen, selbst wenn wir die Arbeitswelt gerne verlassen haben.

Der Nachhall der Arbeitswelt lässt sich mit einem großen Schwungrad vergleichen: Es kommt erst langsam zur Ruhe. Und erst dann sind wir im Ruhestand angekommen. Fazit:. Du bist nicht verrückt, wenn in dieser Übergangsphase Irritationen auftreten, nur ver-rückt, herausgerückt aus deiner bisherigen Arbeitswelt. Hab Geduld mit dir und nimm es mit Humor. Es ist eine spannende Zeit der Veränderungen.