Über unser Männerhormon werden Sie sicherlich schon einiges wissen. Im heutigen Blog werden Sie weniger Bekanntes erfahren. Bekannt sein dürfte, dass uns das Testosteron rein biologisch zum Manne macht. Penis, Hoden, Körperbehaarung, Bart, unsere im Vergleich zu Frauen größere Muskelmasse wären ohne dieses Hormon nicht denkbar. Ein hoher Testosteronspiegel erhöht zudem die Produktion von roten Blutkörperchen und befördert die Lust (Libido). Aber auch Ausdauer, Antrieb und Lebenslust ganz allgemein.
Ein hoher Testosteronwert steigert überdies dominante und aggressive Verhaltensweisen - zumindest bei Tieren. Studien zufolge gibt es bei Menschen nur einen schwach positiven Zusammenhang zwischen Testosteron und Aggressivität. Stärker ist der Zusammenhang, wenn ein hoher Testosteronspiegel gepaart ist mit einem niedrigen Cortisol-Spiegel, einem sog. Stresshormon.
Untersucht wurde auch das Verhältnis zwischen Testosteron und unsozialem Verhalten. Auch hier ist der Zusammenhang nicht eindeutig. Belegt ist, dass ein hoher Spiegel einhergeht mit einer schlechteren Emotionskontrolle, einer geringeren sozialen Sensibilität und einer starken Belohnungsmotivation. Ob dies das unsoziale bei Männern steigert, ist unklar. Es gibt Studien, die zeigen, dass Männer mit einem hohen Spiegel egozentrischer und weniger empathisch sind. Wiederum andere Untersuchungen haben nachgewiesen, dass ein hoher Wert die Tendenz zum Lügen verringert. Insgesamt gehen die Forscher davon aus, dass das Hormon sensibler macht für Status- und Rangfragen und in einer komplexen Welt ein hoher Spiegel eher prosoziales als aggressives Verhalten unterstützt.
Der Testosteronspiegel ist tageszeitlichen Schwankungen unterworfen. Morgens ist der Spiegel am höchsten. Der Normwert für alle Männer liegt zwischen 12nmol/l und 40 mmol/l, der Mittelwert für jüngere Männer liegt bei 18nmol/l, bei älteren Männern bei 16 nmol/l. Und jetzt kommt eine schlechte Nachricht: ab dem 40 Lebensjahr nimmt der Hormonwert jährlich um ca. 1,2 % ab. Dies umso stärker, je mehr Sie rauchen, im Stress sind bzw. Befindensstörungen beklagen. Ein Wert unter 12nmol/l gilt als behandlungsbedürftig. Am häufigsten kommt ein Testosteronmangel in Form des Hypogonadismus vor, wovon fast jeder dritte Mann über 40 betroffen ist. Darüber soll aber ein eigener Beitrag veröffentlichen werden.
Interessant ist der Zusammenhang zwischen Schlafdauer und Testosteronspiegel. So konnte in einer Studie nachgewiesen werden, dass der Hormonspiegel stieg, sofern die Männer länger schliefen. Der Höhepunkt war bei 8 Stunden Schlaf erreicht. Schliefen die Männer länger, fiel der Wert wieder stark ab. Letzteres blieb unklar, während der Anstieg mit einer vermehrten Hormonproduktion, die vor allem im Schlaf stattfindet, erklärt werden konnte.
Welche Empfehlungen sind nun abzuleiten?
- Sorgen Sie für einen erholsamen Schlaf, aber nicht länger als 8 Stunden.
- NO SMOKING!
- Sorgen Sie dafür, dass Sie gut drauf sind und Ihren Stress gut bewältigen. Oder wie Frank Sommer und Michael Schophaus in ihrem Buch ‚Steh Deinen Mann‘ schreiben: „Seien Sie mal wieder jung. Atmen Sie die Welt ein und lassen Sie einfach Ihre Hormone tanzen“.
Quellen: Wikipedia sowie Frank Sommer, Michael Schophaus ‚Steh Deinen Mann. Die besten Tipps für Gesundheit, Glück und Sex‘.